Südafrika Trails Februar 2020
Erfahrungsbericht
Dies war meine fünfte Reise mit dem schweizer Veranstalter Bike-Adventure-Tour. Schon der Titel "Auf den Spuren des Cape Epic" läßt darauf schließen, daß der Charakter sich deutlich von den bisherigen unterscheidet. Auch wenn das Tal von Jonkershoek bei Stellenbosch und natürlich vor allem Kapstadt mit dem Tafelberg seinen Reiz haben, so kann die Tour landschaftlich mit Südamerika, den Kapverden oder Bhutan nicht ganz mithalten.

Der Focus liegt hier auf ausgesuchten Teilstrecken vom Etappenrennen "Cape Epic", die einen hohen Trailanteil aufweisen, sich insbesondere aber durch ständiges Auf und Ab auszeichnen, wobei die Anstiege häufig weniger als zwanzig Höhenmeter lang sind. Schnell paßt man seinen Fahrstil an, denn mit dem Schwung von der letzten Abfahrt ist oft schon die Häfte vom nächsten Anstieg geschafft. Die Umstellung zuhause auf wieder längere Anstiege fiel deutlich schwerer.

Wir sind fast ausschließlich auf privatem Gelände unterwegs, die Wege sind in guten Zustand, diverse Hängebrücken und Holzkonstruktionen sorgen für Abwechselung. Entgegen meinen Befürchtungen halten sich Platten durch Dornen doch in Grenzen. Der Platten am vorletzten Bike-Tag (Welvanpas) war unnötig: Einmal beim Fotostop zu weit an den Rand gefahren. Am letzten Tag (Paarl Windmeul - Rhebokskloof) habe ich schon unterwegs diverse Dornen, die noch nicht durch waren, aus den Reifen gezogen. Insbesondere auf etwas schnelleren Stücken hat man dann kaum noch Möglichkeiten Platten zu vermeiden. Beim Verladen auf den Anhänger habe ich dann insgesamt noch etwa 8 Dornen in beiden Reifen gefunden. Also nochmal technischer Dienst für die kurze Rundfahrt durch Kapstadt sowie für den Rücktransport im Flieger. Aber selbst Schlauchlosfahrer sind im Rhebokskloof-Gebiet nicht völlig ohne Platten durchgekommen.

An einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Federweg gewünscht, grundsätzlich hat sich aber gezeigt, daß das alte Alu-Epic weiterhin auf solchen Reisen eine gute Wahl ist. Bei einem Teilnehmer hat sich ein ca. 4 mm dicker Metalldraht so ungünstig um das Ritzelpaket gewickelt und dann mehrfach auf die Sitzstrebe gehauen, daß diese gebrochen ist. Carbon hat eine sehr hohe Zugfestigkeit, ist bei Druckbelastung aber doch recht empfindlich.